Meister / Jongen, Janáček
Olivier Latry |
organ
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Luba Orgonásová |
soprano
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Iris Vermillion |
alto
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Michael Schade |
tenor
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Robert Holl |
bass
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Wiener Singverein |
choir
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Cornelius Meister |
conductor
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Ungefähr im Jahr 863 nach Christus entwickelte der aus Byzanz gesandte Gelehrte und Mönch Konstantin, der sich später Kyrill nennen sollte, ein für die slawischen Sprachen maßgeschneidertes Alphabet, die glagolitische Schrift. Und für Jahrhunderte sollte diese Schrift Symbol slawischer Identität bleiben, eine Tradition, auf die sich Leoš Janáček noch im Jahr 1926 bezog, als er in einem mehrwöchig durchgehenden Arbeitsrausch die voluminöse »Glagolitische Messe für Soli, Chor, Orchester und Orgel« komponierte. Autobiografisch in Janáčeks Erinnerung an seine Zeit im Altbrünner Kloster und kirchlich in seiner Form als Messzyklus ist das Werk zugleich – ausgerechnet mit einer furiosen orchestralen »Intrada« endend – ein Hymnus auf die Verherrlichung von Natur und Leben per se. Und in diesem Konzert ist die Glagolitische Messe gemeinsam mit dem Orgelkonzert von Joseph Jongen auch eine Verbeugung vor der neu renovierten Orgel des Musikverein Wien.
Christian Scheib