de Billy / Mahler
Bertrand de Billy |
conductor
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„Eine Symphonie schreiben heißt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln eine Welt errichten“, fasste Gustav Mahler sein Kunstverständnis nicht nur in Töne, sondern auch in Worte. 2003 hat das RSO begonnen, die symphonischen Welten Mahlers mit Bertrand de Billy neu zu entdecken – der Zyklus geht heuer zu Ende.
In seiner 9. Symphonie – die letzte, die er vollendet hat, die erste, deren Uraufführung er nicht mehr erlebte – hat Mahler zwischen 1908 und 1909 eine Welt errichtet, von der er sich gleichzeitig voller Schmerz verabschiedete. Alban Berg schrieb 1912, ein Jahr nach Mahlers Tod, im Jahr der Uraufführung, an seine Frau:
„Ich habe wieder einmal die IX. Mahler-Symphonie durchgespielt. Es ist der Ausdruck einer unerhörten Liebe zu dieser Erde, die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur, noch auszugießen bis in ihre tiefsten Tiefen – bevor der Tod kommt. Denn er ist unaufhaltsam.“