Dreieinhalb Jahre begleitete der Journalist Philipp Jedicke den Grammy dekorierten Musiker Jason Charles Beck alias Chilly Gonzales. Herausgekommen ist sein erster Dokumentarfilm "Shut Up And Play The Piano", der ab Freitag in Wien im Gartenbaukino zu sehen ist.
Auch vom RSO Wien ist darin die Rede: 2010 spielte das Orchester unter der Leitung von Cornelius Meister - der auch im Film zu Wort kommt - eine legendäre FM4 Radio Session mit Chilly Gonzales im ORF RadioKulturhaus.
Chilly Gonzales ist preisgekrönter Komponist, Klaviervirtuose und Entertainer. Bei seinen Auftritten stellt er Kammermusikganz selbstverständlich neben Rap und Elektronik. Er ist der unverschämte Pop-Performer, der ungebeten in Bademantel und Pantoffeln im Elfenbeinturm der Klassik abhängt. Als exzentrischer Musiker ist er Inspirationsquelle für so unterschiedliche Künstler wie Feist, Jarvis Cocker, Peaches, Daft Punk und Drake.
Veränderung ist die einzige Konstante in Gonzales' künstlerischem Output. Jedes Mal, wenn sein Publikum glaubt, ihn durchschaut zu haben, vollzieht er einen radikalen Stilwechsel und bricht mit Erwartungen.
Der Kino-Dokumentarfilm "Shut Up And Play The Piano" folgt Gonzales von seiner Heimat Kanada in den Berliner Underground der späten neunziger und über Paris in die Konzerthäuser der Gegenwart. Er taucht tief ein in Gonzales' Bühnenpersona, in der Selbstzweifel und Größenwahn zwei Seiten ein- und derselben Medaille sind.
Dabei spiegelt sich Gonzales' Verspieltheit als Künstler in der Machart des Films.
"Shut Up And Play The Piano" verbindet bislang unveröffentlichtes Material aus Gonzales' umfangreichem Video-Archiv mit neu gedrehten Interviews, Live-Konzerten und fiktionalen Szenen. Realität und Fiktion werden eins auf einem Trip durch Gonzales' Welt.
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