Mendelssohn Bartholdy: Elias
Oratorium nach Worten des Alten Testaments
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Christian Gerhaher |
Elias
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Maria Bengtsson |
Die Witwe
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Maximilian Schmitt |
Obadjah
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Michael J. Scott |
Ahab
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Ann-Beth Solvang |
Die Königin
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Kai Rüütel |
Engel
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Carolina Lippo |
Seraph
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Anna Marshania |
Eine Frau
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Florian Köfler |
Ein Mann
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Calixto Bieito |
Inszenierung
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Rebecca Ringst |
Bühne
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Ingo Krügler |
Kostüme
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Michael Bauer |
Licht
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Bettina Auer |
Dramaturgie
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Arnold Schoenberg Chor | ||
Yukka-Pekka Saraste |
Dirigent
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Freund/in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung
Theater an der Wien / beyond, Herwig Zens
Starker und finsterer Prophet
"Elias" gilt als ein Hauptwerk Mendelssohn Bartholdys. Mit beeindruckenden Chorpassagen, einer fesselnden Handlung, die den Zwiespalt zwischen Monotheismus und archaischer Vielgötterei thematisiert, sowie brillanten Soloparts war dieses Oratorium bald nach seiner Uraufführung 1846 beim Birmingham Music Festival ein großer Erfolg. Zehn Jahre hatte Mendelssohn den Plan zu diesem Oratorium in sich getragen, die Figur des Elias inspirierte ihn. Solch ein Prophet, den er als „stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster“ empfand, fehlte ihm zur spirituellen Belebung seiner Zeit. Im Alten Testament ist Elias ein Erneuerer, oft als Präfiguration des Messias aufgefasst. Elias findet in Israel gotteslästerliche Zustände vor: König Ahabs Gemahlin Isebel betet nicht Jahwe, sondern Baal an. Deshalb haben sich Teile des Volkes von Jahwe abgewandt und sind zu Anhängern Baals geworden. Schließlich fordert Elias die Priester Baals zu einem Machtwettkampf zwischen seinem und ihrem Gott heraus. Jahwe wirkt ein Feuerwunder, das Volk ist für kurze Zeit bekehrt, fällt aber bald erneut von ihm ab. Weil er ihre Baalspriester getötet hat, wiegelt Isebel indessen das Volk gegen Elias auf, der verzweifelt in die Wüste flieht. Am Berg Horeb erscheint ihm Jahwe, der ihm die Zukunft Israels offenbart: Einst wird ein neuer Prophet kommen, der Erleuchtung bringt. Dann fährt Elias in einem feurigen Wagen gen Himmel.
Karin Bohnert