The Dream of Gerontius
Oratorium in zwei Teilen nach einem Gedicht von Kardinal Newman op. 38
Textautor: John Henry Newman (Kardinal Newman)
Sasha Cooke |
mezzo-soprano
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Michael Schade |
tenor
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Roderick Williams |
bass baritone
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Wiener Singakademie |
choir
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Nicholas Collon |
conductor
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Chris Christodolou
Außer den Enigma-Variationen und seinem Cellokonzert steht die Musik Edward Elgars in Wien eher selten auf dem Programm. Sein großes katholisches Oratorium »The Dream of Gerontius« schaffte es immerhin fünf Mal auf die Konzertbühnen der Stadt. Den Anfang machten dabei 1986 das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und der unvergessliche Charles Mackerras mit der Wiener (vielleicht sogar österreichischen) Erstaufführung des Gerontius. Dabei ist das Oratorium über Mr. Gerontius – der in der einen Konzerthälfte stirbt und in der anderen ins ewige Leben schwebt – zwar schwelgerisch, aber aufrichtig und innig.
Das Oratorium basiert auf dem gleichnamigen mystischen Gedicht von Kardinal John Henry Newman: der herausragenden Persönlichkeit des englischen Katholizismus und 2019 gar in den Heiligenstand erhoben. Elgar verwandelt das etwas hölzerne Libretto (dabei gäbe es eine wunderbar singbare Übersetzung von Julius Buths) in reinen musikalischen Schmelz und macht es sowohl für die Chorsängerinnen und -sänger wie auch für das Publikum zu einem Genuss. Wenn dann noch Solist/innen wie Sasha Cooke, Michael Schade und Roderick Williams als Priester und Todesengel beteiligt sind, kann man sich auf diese Kostbarkeit nur freuen.
Jens F. Laurson