Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien (RSO Wien) setzt seit der Gründung 1969 seinen Schwerpunkt auf die Pflege der zeitgenössischen Musik sowie Ur- und Erstaufführungen von Werken österreichischer und internationaler Komponist:innen in Österreich und im Ausland. Zusätzlich bezieht das RSO Wien Raritäten und Vergessenes aus der gesamten Musikliteratur in sein Repertoire ein. Als Partner des Musikvereins Wien und des Wiener Konzerthauses ebenso wie als eines der Opernorchester des MusikTheaters an der Wien hat das RSO Wien einen unverzichtbaren Platz in der Musikstadthauptstadt eingenommen.
1. Das RSO Wien widmet einen Großteil seiner Arbeit der Pflege der Neuen Musik – mit deutlichem Schwerpunkt auf Neuer österreichischer Musik. Es beschäftigt sich insbesonders mit jenen Werken, die sich nicht im Repertoire der Symphonieorchester Österreichs und der Welt befinden. Damit erfüllt das RSO Wien für das Kultur- und Musikleben des Landes eine unverzichtbare Aufgabe, die nur von einem Orchester des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in konsequenter und strategischer Weise wahrgenommen wird. Durchschnittlich führt das RSO Wien pro Jahr sechs Uraufführungen und vier bis sechs Erstaufführungen auf; außerdem vergibt es Kompositionsaufträge an österreichische Komponist:innen.
2. Als einziges österreichisches Symphonieorchester mit Schwerpunkt Neuer Musik ist das RSO Wien aktiv im Musikleben ganz Österreichs verankert – vor allem durch die Konzertzyklen in den traditionellen Wiener Konzertsälen, in Opernhäusern oder bei renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem musikprotokoll, dem Brucknerfest Linz und vielen mehr.
3. Das RSO Wien steht den Radio- und Fernsehprogrammen des ORF uneingeschränkt zur Verfügung. Alles, was das Orchester probt, einstudiert, für CD produziert und vor allem in Konzerten spielt, ist Programm für Ö1 – im Durchschnitt knapp 6.000 Radiominuten pro Jahr. Durch die Erweiterung des Musikspektrums werden Produktionen auch regelmäßig auf FM4 und im ORF Fernsehen sowie online als Streams ausgestrahlt – in den vergangenen Jahren waren das mindestens 500 Fernsehminuten pro Jahr. Zusätzlich spielt das RSO Wien Signations oder Soundtracks für den ORF, aber auch nationale und internationale Filmproduktionen ein.
4. Dem RSO Wien ist es ein Anliegen, Freude an Musik zu vermitteln und Interesse an Neuem zu wecken. Es sucht die Nähe seines Publikums mit Werkeinführungen vor Konzerten oder Workshops wie interaktiven Probenbesuchen von Schulklassen. Für Menschen mit wenig Vorwissen über klassische Musik hat es außerdem den Podcast „Warum Klassik?“ ins Leben gerufen. (Bisher 28 Folgen, Ausstrahlung über Ö1)
5. Das RSO Wien versteht sich als Botschafter Österreichs in der Welt – und zwar nicht nur des musikalisch traditionellen Österreich, sondern auch des heutigen. Auf Tourneen nach Japan, China ebenso wie innerhalb von Europa wird neben der Wiener Klassik auch zeitgenössisches österreichisches Repertoire präsentiert.
6. Diversität ist dem RSO Wien ein großes Anliegen. Die Förderung von Musiker:innen, Komponist:innen, Dirigent:innen ist nicht nur selbstverständlich sondern wird ganz bewusst von allen Beteiligten gelebt. Der Frauenanteil ist höher als bei vergleichbaren Orchestern und liegt bei knapp 40%. Das RSO Wien hat mit Marin Alsop als einziges Berufsorchester Österreichs eine weibliche Chefdirigentin.
Das Orchester hat 88 Planstellen und 10 Orchester-Akademiestellen, ist somit Arbeitgeber für rund 100 hochqualifizierte Musiker:innen.