Marin Alsop gilt weltweit als inspirierende und einflussreiche Dirigentenpersönlichkeit, als eine Orchesterleiterin mit Gestaltungswillen und Leidenschaft, getragen von der tiefen Überzeugung, dass "Musik unser Leben verändern kann". International wird sie geschätzt für ihre innovativen Programme sowie für ihr Engagement für Publikumsschichten aller Altersgruppen. Seit September 2019 ist sie neue Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.
2023/24 ist ihre erste Saison als Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks. Als Chefdirigentin und Kuratorin des Ravinia Festivals in Chicago leitet sie die dortigen Sommerresidenzen des Chicago Symphony Orchestra. Damit stärkt sie ihre lange Beziehung zu diesem Festival, bei dem sie 2002 erstmals auftrat.
2021 wurde Marin Alsop zur Ehrendirigentin des Baltimore Symphony Orchestra ernannt – der krönende Abschluss einer 14-jährigen Verpflichtung als musikalische Leiterin, während der sie das Orchester auf seine erste Europa-Tournee führte, Preise für zahlreiche Aufnahmen erhielt, mehr als zwei Dutzend Werke uraufführte und die „Orchkids“ gründete – ein Musikvermittlungsprogramm für sozial benachteiligte Kinder in Baltimore. Nach sieben Jahren als Musikdirektorin wurde sie 2019 Ehrendirigentin des brasilianischen São Paulo Symphony Orchestra (OSESP), wo sie weiterhin jede Saison große Projekte durchführt.
Marin Alsop ist eine sehr gefragte Gastdirigentin und wird im September 2023 zum dritten Mal die BBCs Last Night of the Proms dirigieren. Sie dirigiert regelmäßig große internationale Orchester wie das Cleveland Orchestra, das Philadelphia Orchestra, das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Orchestra of the Age of Enlightenment, das Dänischen Nationalorchester, das Budapest Festival Orchester, Concertgebouworkest und bei der Filarmonica della Scala. In der Saison 2023/24 kehrt sie zum DSO Berlin, dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo, und dem Baltimore Symphony Orchestra zurück. Sie gibt außerdem ihr Debüt in der Metropolitan Opera mit John Adam’s „El Niño“ und am MusikTheater an der Wien mit Bernstein’s „Candide“.
Marin Alsops umfangreiche Aufnahmetätigkeit für Decca, Harmonia Mundi und Sony wurde mehrfach von der Zeitschrift „Gramophone“ ausgezeichnet. Sie erhielt die begehrte Auszeichnung u. a. für die Symphonien von Brahms, Dvořák und Prokofjew (Naxos). Ihr besonderes Interesse gilt der Musik der Gegenwart; sie war 25 Jahre Künstlerische Leiterin des California Cabrillo Festival of Contemporary Music. Sie war nicht nur die erste Dirigentin, die ein MacArthur Stipendium erhielt, sondern wurde auch als erste und einzige Dirigentin 2019 vom Weltwirtschaftsforum mit dem renommierten Crystal Award ausgezeichnet. Sie war auch die erste Frau am Dirigentenpult bei der BBC Last Night of the Proms.
Der Film "The Conductor" (Tribeca Film Festival 2021) zeichnet das Leben und die Karriere von Alsop durch intime Interviews, gemeinsame Momente in ihrem beruflichen und privaten Leben, bisher unbekanntes Archivmaterial mit ihrem Mentor Leonard Bernstein und von Alsop als Lehrerin der nächsten Generation von Dirigent:innen. Neben zahlreichen anderen Lehrverpflichtungen war sie 2020 als Artist in Residence an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig und als Director of Graduate Conducting am Peabody Institut der John Hopkins University. Ehrendoktorate wurden ihr von der Universität Yale und der Juilliard School verliehen. Um den Karriereweg von Dirigentinnen zu fördern und zu unterstützen, gründete sie 2002 die Taki Concordia Conducting Fellowship, die 2020 ihr zu Ehren in die Taki Alsop Conducting Fellowship umbenannt wurde.
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