Poschner, Hinterholzer / Ligeti, Bruckner
Johannes Hinterholzer |
horn
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Markus Poschner |
conductor
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Werner Kerschbaummayer
»So schwer, wie ein mehrdimensionales Kreuzworträtsel, wie ein Zirkus ohne Netz«, hat György Ligeti die Arbeit an seinem sechsteiligen »Hamburgischen Konzert« gefunden. Angeregt dazu wurde er durch die ganz speziellen klanglichen Möglichkeiten des Naturhorns, die ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten – anderen als der temperierten Stimmung – folgen. Um diesen Effekt zu nützen, hat er dem Solo-Naturhorn mit seinem Harmoniesystem vier unterschiedlich gestimmte Naturhörner im Orchester gegenübergestellt. Mit diesem Kunstgriff lässt Ligeti irisierende Klänge mit natürlichen Obertönen erstehen.
Der Hornist Johannes Hinterholzer übernimmt in diesem Konzert den Solopart.
Die Symphonie Nr. 2 ist Bruckners erste, die er nach seiner Übersiedelung nach Wien komponiert hatte. Gerade noch im Ausland als Organist gefeiert, vermisste er nun die ihm gebührende Anerkennung. Zu alledem lehnten die Wiener Philharmoniker die Uraufführung nach den ersten Proben ab und holten diese erst ein Jahr später zum Abschluss der Wiener Weltausstellung nach. Bruckner selbst dirigierte das von Generalpausen klar in große Blöcke strukturierte Stück: eine breit dahinströmende Klangmasse, durchbrochen von Bläsermotiven, in der die Brucknerschen »Schichten« erstmals in Erscheinung treten.
Marie-Therese Rudolph