Höhepunkt des RSO-Festivalsommers ist die Einladung durch das international renommierte Beethovenfest Bonn, seit 2014 geleitet von Wagners Urenkelin Nike Wagner.
Auf Wunsch des Dirigenten Michael Boder, der mit dem RSO Wien zuletzt im Theater an der Wien "Der Besuch der alten Dame" aufführte und dafür in der in- und ausländischen Presse Begeisterung hervorrief, tritt das RSO Wien beim Bonner Abschlusskonzert auf: nicht mit Beethoven, sondern mit der 9. Symphonie von Anton Bruckner, dem dreisätzigen Torso, den der Komponist "dem lieben Gott" zueignete und der die Nachwelt bis heute inspiriert. Zur skulpturalen Klangwelt des oberösterreichischen Komponisten passt ein Amerikaner, der mit Bruckner eine Gemeinsamkeit aufweist: die Fähigkeit, Bewegungsenergie nicht nach vorne, sondern nach innen zu richten. Die Rede ist von Morton Feldman, der Stockhausen einst zurief: "Don’t push the sounds!" Ein wunderbares Motto für einen Festspielsommer mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, der mit diesem Konzert für heuer zu Ende geht.