Meister, Blechacz / Sarwas, Chopin, Haydn, Liszt
für Klavier und Orchester
aus: "2 Episoden aus Nikolaus Lenaus „Faust“
Rafał Blechacz |
piano
|
|
Cornelius Meister |
conductor
|
Marco Borggreve
Rafał Blechacz, geboren 1985, gehört zu den profiliertesten Pianisten seiner Generation. Seit er 2005 den 15. Chopin-Wettbewerb in Warschau für sich entschieden hat, folgte eine Auszeichnung nach der anderen. Selten hört man die Musik seines Landsmanns Chopin so intim und gleichzeitig so geerdet wie bei Rafal Blechacz. Aus diesem Grunde war Chopins zweites Klavierkonzert auch erste Wahl, als das RSO Wien und Chefdirigent Cornelius Meister den polnischen Pianisten für ein Konzert nach Wien einluden. Dem Werk, einem Höhepunkt des romantischen Klavierrepertoires, steht das zehnminütige Orchesterstück „ecru“ des polnischen Komponisten Jakub Sarwas
(* 1977) zu Seite, mit dem er seinerzeit den Brahms-Kompositionswettbewerb gewonnen hatte, was wiederum eine Uraufführung durch die Philharmoniker Hamburg unter Ingo Metzmacher nach sich zog.
Nach der Pause geht es in Wiener Abonnementkonzert nach Ungarn bzw. zum Fürsten Esterházy, für den Joseph Haydn einst die viersätzige Form der Symphonie entwickelte. Seine 43. Symphonie erhielt den Beinamen „Merkur“ und ist ein Musterbeispiel für die Fröhlichkeit und Originalität Haydns. Als Abschluss des Konzertes hat Cornelius Meister den Mephistowalzer Nr. 1 von Franz Liszt ausgesucht, auch bekannt als „Der Tanz in der Dorfschenke“: kraftvolle, mitreißende Musik mit dämonischem Unterton. Als wäre schon 150 Jahre vor Heath Ledger die Frage gestellt worden: „Why so serious?“
Christoph Becher