"Wenn ein Musikland sein einziges Rundfunkorchester auflösen will, kann man nicht mehr von einem Kulturland sprechen. Dieser Kahlschlag, der da veranschlagt ist, wird einen Schneeballeffekt auslösen, wobei weitere Schäden auftreten. Das RSO wird doch auch als Opernorchester am Theater an der Wien eingesetzt. Es gibt Konzerte bei den Salzburger Festspielen, ist ständiger Gast im Konzerthaus und im Wiener Musikverein. Wenn es auf Tournee geht, ist es internationaler Botschafter für den ORF. Das wird alles übersehen. Dieses Orchester ist das einzige in Österreich, das durch den Rückhalt des Rundfunks risikolos Neue Musik präsentieren kann. Wenn es zerstört wird, gibt es kein Orchester mehr, das dieses Repertoire übernehmen könnte. Philharmoniker und Symphoniker haben bereits mitgeteilt, dass sie das nicht können. Wir müssen an die Zukunft denken und brauchen daher ein experimentierfreudiges Radio-Orchester. Bayern leistet sich zwei Rundfunkorchester. Jedes westeuropäische Land hat ein eigenes Radio-Symphonieorchester. Wichtig wäre, dass dieses Orchester im ORF-Gesetz verankert ist und nicht aufgelöst werden darf. Wir vom Kunstsenat haben vor Jahren eine Bestandsgarantie verlangt, die ist aber 2013 abgelaufen. Die Regierung muss jetzt dafür Sorge tragen, dass das Orchester erhalten bleibt."