Wigglesworth, Keenlyside / Wigglesworth, Sibelius, Elgar, Mendelssohn Bartholdy
Simon Keenlyside |
baritone
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Ryan Wigglesworth |
conductor
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Benjamin Ealovega

Brush up your Shakespeare: Der Barde aus Stratford-upon-Avon und seine Gestalten ziehen sich als Leitmotiv durch dieses ungewöhnliche und zugleich opulente Programm – und sei es in den Liedern von Jean Sibelius. "Komm herbei, Tod", das Narrenlied aus "Twelfth Night", hat Sibelius 1909 komponiert: Kein Geringerer als Simon Keenlyside erschließt den nordischen Zauber. Am Pult des RSO steht dabei erstmals Ryan Wigglesworth. Der englische Dirigent und Komponist überträgt in "Locke’s Theatre" die Ecken und Kanten von Matthew Lockes 350 Jahre alter Schauspielmusik zu Shakespeares "Tempest" in die Gegenwart, lässt dabei aber das barocke Vorbild noch durchschimmern. Auch der melancholische Grandseigneur Edward Elgar hat Shakespeare seine Reverenz erwiesen. 1913 schuf er in "Falstaff" ein Porträt des feisten Ritters, gemalt in musikalischem Öl. Tiefsinn und Tragikomik münden hier wie dort in den Tod: für viele Verehrer und Elgar selbst sein bestes Werk.
17 Jahre nach der berühmten Ouvertüre schuf Felix Mendelssohn für die erste Aufführung des "Sommernachtstraum" auf einer deutschen Bühne eine Schauspielmusik, deren Höhepunkte für sich selbst sprechen. Die Holzbläser trippeln durch das Scherzo, das Adagio verströmt weihevolle Ruhe und der Hochzeitsmarsch erstrahlt in prunkvoller Inszenierung: Die ganze Welt ist Bühne.
Walter Weidringer