Lortzing: Der Waffenschmied
Komische Oper in 3 Akten
Libretto von Gustav Albert Lortzing
Konzertante Aufführung in deutscher Sprache
zum 175. Jubiläum der UA im TAW am 30.5.1846
Günther Groissböck |
bass
|
|
Miriam Kutrowatz |
soprano
|
|
Sebastià Peris |
baritone
|
|
Andrew Morstein |
tenor
|
|
Ivan Zinoviev |
bass
|
|
Juliette Mars |
mezzo-soprano
|
|
Arnold Schoenberg Chor | ||
Nikolaus Habjan |
presenter
|
|
Leo Hussain |
conductor
|
Franz Schwarzinger

Häufiges Problem in Komödien aus alter Zeit ist, dass höhergestellte Figuren die niedriger gestellten nicht heiraten sollen, weil letztere nicht würdig sind – hier ist es umgekehrt: Graf Liebenau hat sich in Marie, die Tochter des Waffenschmieds Stadinger verliebt. Aber anstatt dass ein so nobler Schwiegersohn willkommen wäre, muss der Graf fürchten, abgewiesen zu werden, denn der stolze Bürger Stadinger verachtet die Adligen insgesamt als verkommen. Daher verkleidet sich Liebenau als Schmiedegeselle und versucht so, Maries Liebe zu erringen. Infiziert vom bürgerlichen Ideal der wahren Liebe will er außerdem um seiner selbst geliebt werden. So macht er sich gleichzeitig auch als Graf an Marie heran, um zu sehen, was ihr mehr imponiert, der einfache Geselle oder der vermögende Schlossbesitzer. Absurde Situationen sind vorprogrammiert. Das Ganze spielt in einem biedermeierlich erträumten Worms des 16. Jahrhunderts, wo die bürgerliche Lebensweise über die adlige triumphiert, dem 19. Jahrhundert zum Vorbild. Bei der Uraufführung am 30. Mai 1846 im Theater an der Wien gefiel »Der Waffenschmied« mit seinen bis heute bekannten, eingängigen und liedhaften Arien sowie turbulenten Ensembles, und Lortzing erhielt für zwei Jahre eine feste Anstellung an diesem Haus.
Karin Bohnert