Alsop, Suh, Kozhukhin / Ives, Ligeti
Two Contemplations Nr. 1
Drei Arien aus der Oper "Le Grand Macabre" für Koloratursopran oder Solo-Trompete und Orchester
Yeree Suh |
soprano
|
|
Denis Kozhukhin |
piano
|
|
Marin Alsop |
conductor
|
Marc Borggreve
Welche Bedeutung György Ligeti für das Musikleben Österreichs hat, zeigte sich 1988, als die erste Festivalausgabe von Wien Modern ihm eine umfangreiche Personale widmete. 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Ligeti schrieb nur eine Oper, »Le Grand Macabre«, eine überdrehte Weltuntergangs-Groteske von abwechselnd sardonischem und dadaistischem Humor. Für letzteren zuständig ist der Polizeichef, dessen Warnungen vor der Apokalypse im Gestammel untergehen. Seine Koloraturen verschmolz Ligeti zum zehnminütigen Kabinettstück »Mysteries of the Macabre«.
Das Klavierkonzert nennt Ligeti sein »ästhetisches Credo«. 1988 wurde die komplette fünfsätzige Fassung vom RSO Wien uraufgeführt. »Wenn diese Musik richtig gespielt wird«, so der Komponist, »wird sie ›abheben‹ wie ein Flugzeug nach dem Start.«
Chefdirigentin Marin Alsop kombiniert Ligeti in diesem Konzert mit Charles Ives, vor dessen innovativer Tonsprache sich Mahler und Schönberg, Bernstein und Zappa verneigten. In seiner Zweiten Symphonie zitiert Ives die Gebrauchsmusik seiner Neighborhood in Connecticut: Militärmärsche und Kirchenchoräle verweisen die zarten Anklänge an Beethoven, Brahms und Bach auf die Reservebank.
Christoph Becher