Orchesterkonzert
für Flöte und Orchester
Kompositionsauftrag des ORF musikprotokoll gemeinsam mit der Zagreb Biennale
Kompositionsauftrag des ORF musikprotokoll, unterstützt von der VGR – Verwertungsgesellschaft Rundfunk
für Klavier und Orchester
Kompositionsauftrag des ORF musikprotokoll gemeinsam mit dem SWR
Karl-Heinz Schütz |
flute
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Joonas Ahonen |
piano
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Marin Alsop |
conductor
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Nancy Horowitz
Seit 1968 beschäftigt sich Österreichs traditionsreichstes Festival für zeitgenössische und experimentelle Musik mit den drängenden Themen der Gegenwart. Das ORF musikprotokoll im steirischen herbst lädt unter dem Motto »interconnected | interdependent« von 5. bis 8. Oktober 2023 dazu ein, die uns umgebende Umwelt nicht als statischen Ort, sondern als dynamisches Beziehungsgeflecht zu betrachten.
Das Konzert des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien unter Marin Alsop ist ein zentraler Gravitationspunkt im Festivalprogramm. Gleich drei neue Konzerte für Orchester und Soloinstrument kommen am Samstag, den 7. Oktober in der Helmut List Halle zur Ur- und Erstaufführung und beleuchten das Verhältnis von Individuum und Gruppe.
Bernhard Gander kombiniert in seinem Klavierkonzert scheinbar Unvereinbares: Seine Liebe für die Musik von Chopin und das Genre Heavy Metal. »Scorching Scherzo« schöpft klanglich aus dem Vollen, Groove und Drive treiben die Musik voran. Gander komponierte für Pianist Joonas Ahonen ein »Scherzo«, das »versengt« wird oder »abbrennt«. Hier wird ein Klavierkonzert klanglich »abgefackelt«, so der Komponist.
Das Flötenkonzert von Clemens Gadenstätter beweist, dass uns auch der Blick ins Innere klar macht, wie sehr wir vom Außen abhängig sind. Das Konzert für den Flötisten Karl-Heinz Schütz heißt »making of – intimacy« und ist ein Kompositionsauftrag der Biennale Zagreb und des ORF musikprotokolls. Es lässt die Klänge des Solisten und des Orchesters ineinander übergehen: Intimität ist für den Komponisten, der selbst ausgebildeter Flötist ist, ein Verwobensein mit der Welt, mit dem Außen, mit einem ›Du‹.
Der italienische Gitarrist Ruben Mattia Santorsa wird als Solist ein neues Konzert der Italienerin Clara Iannotta uraufführen. Und mit der australischen Komponistin Liza Lim kommt eine Komponistin nach Graz, die sich intensiv mit zentralen Gegenwartsfragen beschäftigt: Für ihr Werk sind ökologische Zusammenhänge und transkulturelle Ideen grundlegend. »Bioluminescence« aus ihrer »Sappho«-Reihe wird in diesem Konzert erstmals in Österreich zu hören sein. Lim gibt uns ein eindrückliches Bild zu diesem Werk zwischen erotischer Trance und Halluzination mit: »Phosphoreszierende Pflanzen und gentechnisch veränderte Kreaturen leuchten im Dunkeln.«
Rainer Elstner