Pascal, Mørk / Schönberg, Dutilleux, Debussy
3 Stücke
Maxime Pascal |
conductor
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Truls Mørk |
cello
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Meng Phu
Impressionismus? Das war zuerst ein Spottwort für die Bilder einer jungen Pariser Generation in der Malerei. Claude Debussy ärgerte sich, dass seine Musik später mit dieser Stilrichtung in Verbindung gebracht wurde. Freilich hat er in den »Images pour orchestre« auch dezidierte »Bilder« komponiert – aber mit dem Vorhaben, »etwas anderes zu machen, in gewisser Weise: Bilder der Wirklichkeit«, wobei er überzeugt war, »Dinge zu schreiben, die ganz bestimmt die Welt revolutionieren«. Es blieb eine Revolution nur für sensible Ohren.
Expressionismus? Dessen ungeschönte Seelenprotokolle drangen Anfang des 20. Jahrhunderts in vielen Künsten deutlich schärfer in Aug und Ohr
des Publikums – etwa in den Orchesterstücken op. 16 des begabten Hobbymalers Arnold Schönberg: »keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein bunter ununterbrochener Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen«, hielt er dazu fest.
Seine eigene Summe aus Eindrucks- und Ausdruckskünsten sollte später Henri Dutilleux ziehen: Sein 1970 uraufgeführtes Cellokonzert »Tout un monde lointain …«, im Nu ein Standardwerk der Gegenwart, entwickelt aus einer Zwölftonkantilene eindringlich aufblühende, schillernde Stimmungsbilder. Ein prächtiges Programm für so sensible Musiker wie Maxime Pascal am
Pult und den Cellisten Truls Mørk.
Walter Weidringer