CANCELLED. Prokofjew: Der feurige Engel
Oper in fünf Akten op. 37
Libretto von Sergej Sergejewitsch Prokofjew, nach dem gleichnamigen Drama von Waleri Jakowlewitsch Brjussow, Waleri Jakowlewitsch Brjussow
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Andrea Breth |
production
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Martin Zehetgruber |
stage
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Carla Teti |
costumes
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Alexander Koppelmann |
lighting
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Antonio Cuenca Ruiz |
dramaturgy
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John Lundgren |
baritone
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Aušrinė Stundytė |
soprano
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Natascha Petrinsky |
mezzo-soprano
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Tichina Vaughn |
mezzo-soprano
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John Daszak |
tenor
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Mikhail Petrenko |
bass
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Kristján Jóhannesson |
bass baritone
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Andrew Owens |
tenor
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Igor Bakan |
bass baritone
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Arnold Schoenberg Chor | ||
Erwin Ortner |
choir rehearsals
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Constantin Trinks |
conductor
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Leopold Kogler

1919 stieß Prokofjew auf Waleri Brjussows symbolistischen Roman "Der feurige Engel" und war fasziniert von der verstörenden Geschichte, in der Wahnsinn und Realität, Magie und Budenzauber ununterscheidbar bleiben: 1534 trifft Ritter Ruprecht auf die schöne Renata, die behauptet, seit ihrer Kindheit mit einem feurigen Engel namens Madiel innig verbunden gewesen zu sein. Er hätte die Gestalt eines Grafen Heinrich angenommen, mit dem sie in sexueller Gemeinschaft zusammenlebte. Dann entfloh er, und nun sucht Renata Heinrich-Madiel. Ruprecht verliebt sich in die sonderbare Frau, aber sie benutzt ihn nur. Am Ende wird Renata nach einem um sie eskalierten Exorzismus der Inquisition übergeben – ob es den feurigen Engel gibt oder ob alles nur Wahn war, bleibt unklar.
Prokofjew formte sich den Roman selbst zum Libretto um und nutzte ausgiebig die Gelegenheit zu orgiastischer, den Wahn suggerierender und daher unkonventioneller Musik, was die Theater vor einer Uraufführung zurückschrecken ließ. Später verhinderte die sowjetische Zensur eine szenische Uraufführung. Resigniert verwendete Prokofjew Teile der Oper in seiner Dritten Symphonie f-Moll. Erst nach seinem Tod erfolgte 1954 in Paris eine französischsprachige Uraufführung und seither ist "Der feurige Engel" leider nur ab und an als beeindruckende Rarität zu erleben.
Karin Bohnert