RSO Music Hall: Räuberische Genies
David Jagodic |
Tenor
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Christoph Wagner-Trenkwitz |
Moderation
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Lorenz Aichner |
Dirigent
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RSO Music Hall: Räuberische Genies
Ö1 Moderator und Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz stellt die neue Konzertreihe "RSO Music Hall" vor und bereichert sie mit unterhaltsamen Hintergrundinformationen und kleinen Anekdoten zu bedeutenden Werken. Der Name "RSO Music Hall" selbst steht für Offenheit und Unterhaltung und verspricht überraschende Einblicke, die in einem traditionellen Symphoniekonzert nicht geboten werden.
Unter dem Titel "Räuberische Genies" lässt das ORF RSO Wien in dieser ersten Ausgabe größere und kleinere Plagiate, Zitate und Aneignungen in den Werken der Meister erklingen: Hat Ludwig van Beethoven bei der Abfassung seiner "Eroica" etwa an Mozarts Ouvertüre zu "Bastien und Bastienne" gedacht? Wie oft hat Gioachino Rossini die Ouvertüre, die als jene zum "Barbier von Sevilla" bekannt ist, eigentlich verwendet? Darf man so respektlos mit Richard Wagners "Ring des Nibelungen" umgehen, wie es Gabriel Fauré und André Messager taten, nämlich das monumentale Werk in eine freche Quadrille zu destillieren? War es eine gute Idee des italoamerikanischen Komponisten Vincent Rose, das Thema von Cavaradossis Arie in Giacomo Puccinis "Tosca" nach Dur zu transponieren und als eigenes Werk auszugeben? Und, apropos Puccini: Klingen einige Stellen in Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper" nicht verdächtig nach dem "Mädchen aus dem Goldenen Westen"? Wir ertappen Georges Bizet dabei, wie er ein spanisches Salonliedchen seiner Oper "Carmen" einverleibt und schlendern mit Richard Strauss durch die Straßen Neapels, wo er Luigi Denzas Schlager "Funiculì, funiculà" aufschnappt, den er im Finalsatz seiner symphonischen Dichtung "Aus Italien" ausgiebig zitiert.