Wögerer / Poulenc, Orff
Kantate für Sopran, gemischten Chor und Orchester
Alina Wunderlin |
soprano
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Caspar Singh |
tenor
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Daniel Schmutzhard |
baritone
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Wiener Singakademie |
choir
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Tobias Wögerer |
conductor
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ORF Radio-Symphonieorchester Wien |
orchestra
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Theresa Pewal
Völlerei, Glücksspiel und Wollust: Das besingen die »Carmina Burana« ebenso wie die Flüchtigkeit des Lebens oder die Freude über den wiederkehrenden Frühling. Carl Orff entnahm die lateinischen und mittelhochdeutschen Texte einer im Jahre 1803 in der Bibliothek des Klosters Benediktbeuern aufgefundenen Sammlung von Liedern aus dem 11. und 12. Jahrhundert (daher auch der Titel »Carmina Burana«, lateinisch für »Beurer Lieder«) und vertonte sie neu. In seiner Komposition stützte Orff sich dabei auf – mehr oder weniger stark stilisierte, verfremdete oder überhaupt konstruierte – Stilmerkmale des Mittelalters wie etwa Bordunbegleitung oder die Verwendung von Kirchentonarten – und schuf damit ein zeitloses Meisterwerk. 1937 in Frankfurt am Main mit großem Erfolg uraufgeführt, ist es wohl das einzige Stück der ernsten Musik, das den heute vielfach fremd gewordenen Idealen der Jugendmusikbewegung nahestand und dennoch den »Zusammenbruch« des Jahres 1945 unbeschadet überstanden hat. Vorangestellt wird den »Carmina Burana« an diesem Abend ein weiteres großes Chorwerk des mittleren 20. Jahrhunderts, nämlich das »Gloria« von Francis Poulenc, das 1959 im zeitlichen wie geistigen Umfeld seiner Erfolgsoper »Dialogues des Carmélites« entstand.
Wiener Konzerthaus