Klassische Verführung: Mallwitz / Schubert
Joana Mallwitz |
conductor
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Theresa Wey

„Kennen Sie lustige Musik? Ich nicht.“ Soll Franz Schubert gesagt haben. Wer die zarte, ganz leise Traurigkeit seiner Musik kennt und liebt, weiß, dass selbst Schuberts Fröhlichkeit eine Träne verdrückt. So auch in einem seiner beliebtesten und schönsten Werke, der „Großen“ C-Dur-Symphonie. Joana Mallwitz, im ersten Corona-Sommer gefeiert bei den Salzburger Festspielen für ihre „Così fan tutte“, besucht erstmals das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und legt Schuberts Meistersymphonie auf die Pulte der „Klassischen Verführung“. Teresa Vogl und Christoph Becher fragen nach dem, was Robert Schumann in einer berühmten Rezension „himmlische Längen“ genannt hat. Wo klingt Schubert nach Gustav Mahler und wo nach Joseph Haydn? Wo stürzen die Posaunen den harmonischen Verlauf in Abgründe? Wo bringt der Komponist seine Musik an den Rand des Verstummens? Überhaupt: Die wievielte Symphonie von Schubert ist das nochmal? Und warum hat der Komponist das Werk nie in seinem Leben gehört? Traurig genug.
Christoph Becher