Matinee zum Muttertag
Arabella Steinbacher |
violin
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Roland Kluttig |
conductor
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Sebastian Klein
Es zählt wohl zu den bekanntesten und beliebtesten Violinkonzerten der romantischen Literatur, das im Orchesterpart die gerade zu Ende gegangene Klassik in ihrer klaren Strukturiertheit durchklingen lässt: Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert in e-Moll. Dabei verfügt es nur über wenige Passagen, in denen die Solistin virtuos brillieren kann. Vielmehr packt das Stück mit seinen elegischen, zutiefst emotionalen Kantilenen, die Felix Mendelssohn Bartholdy im Laufe von sechs langen Jahren komponierte. Er schrieb es für einen Freund seit Kindertagen, den Geiger Ferdinand David. Die Uraufführung am 13. März 1845 in Leipzig begeisterte, nicht zuletzt wegen des Solisten, der sein Versprechen offensichtlich gehalten hatte, nämlich so zu spielen, »dass sich die Engel im Himmel freuen sollen«.
Zur selben Zeit verließ Robert Schumann Dresden, um in Düsseldorf Städtischer Musikdirektor zu werden. So konnte er eigene Kompositionen rasch zur Uraufführung bringen, wie auch seine dort entstandene, publikumswirksame Dritte Symphonie. Der Beiname »Die Rheinische« ist, wie so oft, erst später dazugekommen und verweist auf seine neue Lebensumgebung mit dem beeindruckenden Kölner Dom. Diesen besuchte er mehrmals und brachte das rheinstädtische Wahrzeichen selbst mit seinem fünfsätzigen Werk in Verbindung. Die »inoffizielle Hymne« des Rheinlandes war Schumanns letzte Symphonie. Zunehmend mit gesundheitlichen Problemen kämpfend, sprang er 1854 in suizidaler Absicht in den Rhein, zwei Jahre später verstarb er.
Marie-Therese Rudolph