Ward, Schmid / Kaufmann, Korngold, Schtschedrin
Benjamin Schmid |
Violine
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Duncan Ward |
Dirigent
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Freund/in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung
Benjamin Schmid

Sieg über die Intolleranz
Crisitan Măcelaru musste aus dispositorischen Gründen sein Dirigat zurücklegen. Wir freuen uns, dass Duncan Ward die Leitung des Abends bei unverändertem Programm übernimmt.
Der Abend beginnt mit einer Uraufführung. Dieter Kaufmann überträgt in "Tolleranza 2016" den politischen Kampf Luigi Nonos gegen die Intolleranz auf musikalische Fragestellungen.
Mit dem Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold gratulieren RSO Wien und Wiener Konzerthaus Benjamin Schmid zum 50. Geburtstag – eine schöne Wiederbegegnung mit dem österreichischen Geiger, der zuletzt mit dem RSO Wien Weinbergs Violinkonzert auf CD eingespielt hat. Korngolds Solokonzert zählt zu den meistgespielten Werken des Komponisten: Entstanden nach seiner Emigration in die USA, enthält es zahlreiche Anspielungen auf die Filmmusiken, mit denen der gebürtige Wiener die Hollywood-Traumfabrik so nachhaltig bereicherte.
Die zweite Konzerthälfte gehört Carmen: selbstbewusst, lebenshungrig, erotisch, emanzipiert. Der russische Komponist Rodion Schtschedrin adaptierte Georges Bizets unsterbliche Melodien 1968 für Streichorchester und fünf Schlagzeuger, die ein Feuerwerk an kreativen und witzigen Einfällen zünden. Dabei stieß seine Version – ursprünglich ein Ballett – bei der Uraufführung im Bolschoitheater auf eine Mauer der Intolleranz. Denn Maya Plissezkaja, Gattin Schtschedrins und langjährige Primaballerina des Bolschois, tanzte zu freizügig für die Parteikader. "Ihre Carmen wird sterben!", donnerte die sowjetische Kulturministerin nach der Premiere. Welch ein Irrtum! Laut Statistik wird die "Carmen-Suite" jeden Tag irgendwo auf der Welt entweder live gespielt oder im Radio gesendet. Für ein junges und jung gebliebenes Publikum auch im Rahmen von "Concertino" am 19.05.2018.
Christoph Becher