In memoriam Péter Eötvös - Pascal, de Maistre / Eötvös, Wagner, Bartók
Auftragswerk RSO Wien, Gesellschaft der Musikfreunde u.a.
Xavier de Maistre |
Harfe
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Maxime Pascal |
Dirigent
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Freund:in des RSO Wien & Ö1 Club-Ermäßigung
Nikolaj Lund
Gemalte Klänge
Ein verruchtes Bühnensujet rund um eine Zwangsprostituierte, ihre mörderischen Zuhälter und einen Freier, dessen Verlangen dem Tod zu trotzen scheint, gekleidet in kompromisslos expressive Klänge. Eine intime Liebesgabe zum Geburtstag, ursprünglich gar nicht für fremde Ohren bestimmt. Dazu noch das selbst gesetzte Ziel, ein abstraktes Gemälde in Musik zu verwandeln. Und ein neues Werk für Harfe und Orchester: Der kürzlich verstorbene Komponist Péter Eötvös, der dieses Konzert ursprünglich auch hätte dirigieren sollen, hatte für sich besonders spannende Werkkombinationen ausgedacht. Etwa Béla Bartóks »Wunderbaren Mandarin«, dieses schillernde Werk voll harscher Dissonanzen, explosiver Rhythmen, Glissandoeffekte und Vierteltonkolorierungen, das bald nach der Uraufführung 1926 in Köln mit Aufführungsverbot belegt wurde. Oder als er Bartók mit ungewöhnlich lyrischer Musik von Richard Wagner konfrontierte. Und dann zwei Werke von Eötvös selbst: In den beiden Teilen von »Reading Malevich« stellt er eine horizontale und eine vertikale musikalische Lesart des Gemäldes »Suprematismus No. 56« (1916) von Kasimir Malewitsch vor. Und für den Harfenvirtuosen Xavier de Maistre hat Péter Eötvös ein konzertantes Werk komponiert, das an diesem Abend in Österreich erstmals aufgeführt wird.
Walter Weidringer