Eötvös, Padmore, Vlatkovic / Wagner, Britten, Harvey, Kodály
Mark Padmore |
Tenor
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Radovan Vlatkovic |
Horn
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Miklós Lukács |
Zymbal
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Peter Eötvös |
Dirigent
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Ö1 Club-Ermäßigung
Mit einem neckischen orchestralen Niesen beginnt die Komposition, bevor dann vorerst durchaus elegisch und später auftrumpfend zu erzählen begonnen wird:
Zoltán Kodály folgt damit – angeblich – einem alten ungarischen Brauch, wonach die Erzähler mit einem lauten Niesen zu Beginn darauf verwiesen, das nun Kommende nicht allzu ernst zu nehmen. Und das ist auch gut so bei der Geschichte des Háry János, in den sich Napoleons Frau verliebt und der Napoleons Armee dann im Alleingang besiegt – angeblich. Wie lyrisch-elegische englische Landschaftsbilder wirken hingegen die Lieder von Benjamin Brittens »Serenade« auf Gedichte von William Blake, John Keats, Ben Johnson und Alfred Lord Tennyson. »Der Schimmer fällt auf Mauerwerk und weiße Gipfel mit alter Geschichte« heißt es da und »tönt, Hörner, tönt, lasst wilde Echos fliegen«. Ein solistisches Horn tönt tatsächlich durch das ganze Stück, die Lieder für Tenor und Streicher gleichsam rahmend, strukturierend, kommentierend.
Christian Scheib