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Meister / Bruckner, Boulez, Messiaen, Dvořák

So., 21.05.2017, 19:30 Uhr
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Wiener Konzerthaus, Abo "VokalKlang" / 38. Internationales Musikfest
Olivier Messiaen: Un sourire (1989)
Pierre Boulez: Le visage nuptial (1846-1947)
Anton Bruckner: Christus factus est / Motette für gemischten Chor (1884)
Antonín Dvořák: Zehn biblische Lieder op. 99 (1894)
Yeree Suh
Sopran
Hilary Summers
Alt
Artur Ruciński
Bariton
Chorus sine nomine
Damen des MDR Rundfunkchors
Cornelius Meister
Dirigent
Ö1, Do., 25.05.2017, 11:03 Uhr

Freund/in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

Symmetrie der Liebe

Betörend, zu welch wohllautenden Duetten die beiden Solistinnen vor dem Hintergrund des wogenden Frauenchores und dem zärtlichen Glitzern, den schillernden Klangbrechungen oder auch massiven Akkordschlägen des Orchesters immer wieder zusammenfinden! Das bräutliche Antlitz leuchtet – denn es spricht: "Ich liebe."
Schon 1947, als Pierre Boulez gerade die Einflussbereiche seiner Lehrer Olivier Messiaen und René Leibowitz hinter sich gelassen und als Theaterkapellmeister der Compagnie Renauld-Barrault ein neues persönliches Kapitel aufgeschlagen hatte, legte er das erste musikalische Ergebnis seiner Lektüre der Dichtungen René Chars vor: In "Le visage nuptial" verzichtet Boulez auf dekonstruierende Zugänge zum Text, sondern ist sich nicht zu schade, den Worten mit einer enorm breiten Palette klingender Mittel gleichsam überall hin zu folgen – bis in die kühnsten, rätselhaftesten sprachlichen Bilder und deskriptiven Seitenwege hinein. Musik also, die ihre Form ganz aus der bewunderten Lyrik heraus erfindet. Doch Boulez wäre nicht Boulez, hätte das Werk nicht seine eigene Entwicklung genommen. Die erste Fassung für zwei Soli und kleines Ensemble wuchs sich nach einigen Jahren aus, indem Frauenchor und Orchester hinzukamen. Mit der Erstaufführung unter eigener Leitung unzufrieden, ließ Boulez das Werk mehr als drei Jahrzehnte liegen. Erst 1985 nahm er es sich wieder vor – um, wie er selbst sagte, zu jenem "Fleisch" der Urfassung zurückzufinden, das er in der zweiten Version durch "zu viele theoretische Argumente" hatte "verdorren" lassen. Ergebnis ist eine irisierende Klangsinnlichkeit, die Boulez ganz logisch in die Tradition Debussys stellt. Fünf Teile zeigen lineare Entwicklung und zugleich Symmetrie einer Liebesbeziehung: Begegnung und Trennung als Anfang und Ende, Erfüllung im Zentrum – und zwischen diesen Hauptstücken zwei Episoden mit Anstieg und Abflachen der amourösen Spannung.
Der weltlichen Kantate steht mit Messiaens "Un sourire" ein Orchesterwerk gegenüber, mit dem der 81-jährige Messiaen anlässlich des Mozartjahres 1991 jenem Lächeln seine Reverenz erweisen wollte, das Mozarts Musik auszeichne – ein "besonders schönes, besonders persönliches Werk" war das Ziel. Gleich zwei persönliche traurige Anlässe hatte hingegen Antonín Dvořák 1894 in den USA für die Komposition seiner "Biblischen Lieder": Den Tod des Dirigenten Hans von Bülow, ein treuer Freund und Förderer, sowie die Nachricht, dass Dvoráks Vater im Sterben lag. Trost und Kraft fand der (katholische) Komponist in der Bibel, und zwar im heimatlichen Klang der (protestantischen) tschechischen Übersetzung. Aus dem Buch der Psalmen stellte er zehn Gesänge zusammen, die zum Abbild seiner Religiosität werden: Trauer, Klage und Flehen haben ihren Platz, erfahren aber ihre Überwindung im hymnischen Lob auf die Herrlichkeit Gottes.

Walter Weidringer

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