Strauss: Salome
Musikdrama in einem Akt in der Bearbeitung von Eberhard Kloke
Bearbeitung: Eberhard Kloke, nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde
in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann vom Komponisten
Nikolaus Habjan |
Inszenierung
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Julius Theodor Semmelmann |
Bühne
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Cedric Mpaka |
Kostüme
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Paul Grilj |
Licht
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Olaf Schmitt |
Dramaturgie
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John Daszak |
Herodes
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Michaela Schuster |
Mezzosopran
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Marlis Petersen |
Salome
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Johan Reuter |
Jochanaan
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Martin Mitterrutzner |
Narraboth
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Tatiana Kuryatnikova |
Page der Herodias
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Paul Schweinester |
Erster Jude
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Johannes Bamberger |
Zweiter Jude
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Quentin Desgeorges |
Dritter Jude
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Andrew Owens |
Vierter Jude
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Dumitru Madarasan |
Fünfter Jude / Erster Soldat
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Kristján Jóhannesson |
Kappadozier / Erster Nazarener
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Ivan Zinoviev |
Zweiter Soldat
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Leo Hussain |
Dirigent
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Freund/in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung
Leopold Kogler

Salome
Richard Strauss' Oper "Salome" war 1905 genauso ein Skandal wie 1891 Oscar Wildes gleichnamiges Stück. Vor allem verstörte der Inhalt, das Gegeneinander der erwachenden, gierigen Sexualität der jungen Salome und der fanatischen religiösen Reinheit Jochanaans. König Herodes hat den lästigen Propheten einkerkern lassen, aber seine Stieftochter Salome ist fasziniert von dem eifernden, asketischen Mann. Er hingegen ekelt sich vor ihr. Seine Ablehnung reizt sie, sie will seinen Mund küssen. Als Herodes verlangt, dass Salome vor ihm tanzt, lässt sie sich dafür einen Wunsch erfüllen: Sie will den Kopf des Jochanaan. Nun kann sie seinen Mund ohne Gegenwehr küssen. Angewidert lässt Herodes Salome töten. Was Wilde an symbolistischen Metaphern wie Mond, Blick und Blut vorgab, verwob Strauss zu einer noch viel differenzierteren formalen und harmonischen Provokation. Aus Wagners Leitmotividee entwickelte er ein feines System, mit dem er die schicksalhafte Verbundenheit der Figuren genauestens ausformulieren konnte. Dadurch ermöglichte Strauss dem Orchester zusammen mit berauschenden Klangfarben und einer verstörenden Harmonik eine Deutungskompetenz, wie es bis dahin noch nicht dagewesen war. Mit diesem inhaltlich wie kompositorischen, gerade mal 1 ¾ Stunden langen Schocker katapultierte er die Gattung Oper in die Moderne.
Karin Bohnert