Abgesagt: Gastspiel Linz. Kaftan, Imai / Irino, Ligeti, Feldman, Schostakowitsch
for viola and orchestra
Nobuko Imai |
Viola
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Dirk Kaftan |
Dirigent
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Schostakowitsch und das Jahr 1971
Vier grundverschiedene Werke versammelt dieses Konzert, die eines gemeinsam haben: Sie sind 1971 entstanden, im Geburtsjahr des Dirigenten Dirk Kaftan. Mit ihnen entfaltet sich ein klingendes Kaleidoskop kompositorischer Techniken und Möglichkeiten, eine Pluralität der Stile, die damals nebeneinander existierten und jene Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen hörbar machen, in der Ernst Bloch eines der Signa der Moderne sah. Ligetis Orchesterwerk "Melodien", bei dem jede Einzelstimme zu einer individuellen Melodie wird, umrahmen zwei Stücke, in denen die Viola solistisch in Erscheinung tritt. Feldmans "The Viola in My Life IV", gespielt von der legendären Bratschistin Nobuko Imai, ist dabei kein Solokonzert im herkömmlichen Sinne, sondern gleicht der Reise in ein Klanguniversum, in dem die gewohnten Gesetze von Dynamik, Rhythmus, Raum und Zeit aufgehoben scheinen. Am Beginn steht ein Werk aus Imais Heimat, die "Suite für Solo Viola" von Yoshirō Irino, der sich als erster japanischer Komponist der Zwölftontechnik zuwandte. Schostakowitschs letzte Sinfonie, in die durch zahlreiche Zitate Musik unterschiedlichster Zeiten integriert ist, erweist sich schließlich als kompositorische Summe eines ganzen Lebens.
Jan David Schmitz