von Einem: Der Besuch der alten Dame
Oper in 3 Akten
Libretto von Friedrich Dürrenmatt
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Karl Alfred Schreiner |
Choreografie
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Katarina Karnéus |
Claire Zachanassian
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Erik Årman |
Ihr Gatte IX
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Mark Milhofer |
Boby, ihr Butler
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Russell Braun |
Alfred Ill
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Cornelia Horak |
Mathilde, seine Frau
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Anna Marshania |
Ottilie, seine Tochter
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Johannes Bamberger |
Karl, sein Sohn
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Raymond Very |
Bürgermeister
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Markus Butter |
Pfarrer
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Adrian Eröd |
Lehrer
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Martin Achrainer |
Dr. Nüßlein, Arzt
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Florian Köfler |
Hahncke, Polizist
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Carolina Lippo |
Zweite Frau
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Matteo Loi |
Helmesberger
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Marcell Attila Krokovay |
Zugführer
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Jörg Espenkott |
Kameramann
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Keith Warner |
Inszenierung
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David Fielding |
Bühne
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John Bishop |
Licht
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Arnold Schoenberg Chor | ||
Michael Boder |
Dirigent
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David Haneke |
Video
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Ernst Allan Hausmann |
Schauspieler/Sprecher
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Antonio Gonzales |
Gesang
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Alexander Linner |
Gesang
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Jakob Müller |
Statist
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Rudolf Karasek |
Statist
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Kaitrin Cunningham |
Gesang
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Anna Gillingham |
Gesang
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Botond Odor |
Gesang
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Masanari Sasaki |
Gesang
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Die Amoral der Kleinbürger
Die 1956 uraufgeführte Komödie »Der Besuch der alten Dame« machte Friedrich Dürrenmatt zu einem weltbekannten Schriftsteller, erst recht die Verfilmung des Stückes im Jahr 1963 mit Ingrid Bergmann in der Hauptrolle. Als Gottfried von Einem »Der Besuch der alten Dame« als Stoff für eine Oper in Betracht zog, gelang es ihm, Dürrenmatt selbst für die Einrichtung als Libretto zu gewinnen. Die sehr erfolgreiche Uraufführung fand am 23. Mai 1971 an der Wiener Staatsoper statt. Dürrenmatts Parabel über die Amoralität einer scheinbar anständigen, gutbürgerlichen, insgeheim aber geldgierigen Kleinbürgergesellschaft ist 2018 genauso gültig wie zu ihrer Entstehungszeit. Die reiche Claire Zachanassian kehrt in ihren Heimatort Güllen zurück, um Rache an dem Mann zu nehmen, der sie vor vielen Jahren geschwängert und dann sitzengelassen hat. Sie fordert von den Einwohnern den Tod ihres damaligen Verführers, des Kaufmanns Alfred Ill. Eine Milliarde will sie dafür zahlen. Schnell lassen die Güllener alle moralischen Zweifel fallen, Claire fährt ab mit der Leiche Ills im Gepäck. Von Einems dichte musikalische Schilderung, die sich um Claires Opfer, den Kaufmann Ill, langsam zuziehende mörderischen Atmosphäre, der suggestive Einsatz der Orchesterfarben und nicht zuletzt die Partie der Claire Zachanassian als Paraderolle für eine Mezzosopranistin machten die Oper zu einem der langanhaltendsten Erfolge von Einems.
Karin Bohnert