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Poschner / Bruckner, von Einem

Fr., 23.02.2018, 19:30 Uhr
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Musikverein Wien, 3. Abokonzert
Anton Bruckner: Symphonie d-Moll «Die Nullte» (1863-1864)
Gottfried von Einem: An die Nachgeborenen. Kantate op. 42 (1973)
Camilla Nylund
Sopran
Michael Nagy
Bass-Bariton
Wiener Singverein
Chor
Markus Poschner
Dirigent
Ö1, So., 04.03.2018, 11:03 Uhr
Ö1, Di., 02.02.2021, 19:30 Uhr

Freund/in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

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Camilla Nylund

Camilla Nylund
Camilla Nylund

An die Nachgeborenen

»Was sind das für Zeiten, wo/ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist/weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt«: Bertolt Brechts Gedicht »An die Nachgeborenen«, entstanden im Exil in Dänemark und 1939 veröffentlicht, zählt zu den wichtigsten poetischen Reaktionen auf die ersten Jahre des Nationalsozialismus. Gottfried von Einem, eine prägende, weil streitbare und auch umstrittene Figur der Musikgeschichte Österreichs nach 1945, bezeichnete sich selbst als »Componist«, weil er das lateinische »componere« für »zusammenstellen« als Wurzel des Wortes betonen wollte. 1950 scheiterte von Einem dabei, Brecht als Dichter der Salzburger Festspiele zu installieren: Dessen Tätigkeit in Ostberlin wurde zum Skandal erklärt, von Einem aus der Festspieldirektion ausgeschlossen. Was waren das für Zeiten … Jahrzehnte später hat Gottfried von Einem Brechts Text als zentralen Satz seiner Kantate »An die Nachgeborenen« vertont; sechs weitere Sätze und zwei Zwischenspiele, komponiert auf Auszüge aus den Psalmen, von Sophokles und Hölderlin, umgeben ihn in bogenförmiger Symmetrie. 1975 in New York zum 30. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen uraufgeführt, vereint dieses großformatige Bekenntniswerk prägnant skandierende Chorsätze und solistische Gesänge in tonaler Harmonik, spätromantischen Klangfarben oder auch dodekaphoner Strenge: Harsche Akzente und tröstende Sanftheit greifen in von Einems expressiver, unmittelbar verständlicher Tonsprache ineinander.
Ein Jahrhundert zuvor schrieb Anton Bruckner eine Symphonie in d-Moll, von der man lange glaubte, sie wäre vor seiner offiziellen Ersten, der »Linzer«, entstanden: Denn als er das Werk 1895 unter alten Manuskriptstößen wieder entdeckt hatte, fügte er der Partitur Kommentare hinzu wie »ungiltig«, »nur ein Versuch«, »ganz nichtig«, »annulirt« – und vor allem die berühmt gewordene Ordnungszahl, eine durchgestrichene Null auf gleich drei Seiten. Als »Nullte« ist sie seither in der Wissenschaft bekannt und selten auch im Konzertsaal anzutreffen – unverdient selten. Denn die in Wahrheit zwischen »Linzer« und Zweiter komponierte Symphonie verdient Beachtung.
In vielen Belangen zeigt sie einen jungen, noch stärker in der Tradition wurzelnden Bruckner, der dennoch bereits seine unverwechselbaren Züge trägt: Quinten und Quarten gebären das Hauptthema, das Gesangsthema lassen Synkopen schweben; das Material wird kontrapunktisch gedreht und gewendet, im Scherzo tobt Dämonie, eine triumphale Themenvereinigung in Dur markiert den Schluss des Finales. Was dem alten Komponisten als »nur ein Versuch« galt, schenkt uns unschätzbare Einblicke in seine Entwicklung in Gestalt eines im besten Sinne eigenartigen Werks. Markus Poschner, der neue Chef des Bruckner Orchesters Linz, feiert mit diesem Abend sein RSO Wien-Debüt.

Walter Weidringer

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