In ihrer zweiten Saison als Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien dirigiert Marin Alsop zwei Drittel der Zykluskonzerte ihres Orchesters im Wiener Konzerthaus selbst – und präsentiert dabei neben Programmen, die Werke der Romantik und der klassischen Moderne mit zeitgenössischen kombinieren, auch zwei ganz besondere Projekte: Die Grenze zwischen Jazz und den Möglichkeiten des zeitgenössischen Orchesterklangs überschreitet Mark-Anthony Turnages abendfüllendes Werk »Blood on the Floor«. Im April wird das eigentlich für Oktober geplante Konzert zu Beethovens Neunter (in »glokaler« Besetzung) mit »Interventionen« von Musikern, die für ihre grenzüberschreitenden Konzepte bekannt sind, nachgeholt.
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Marin Alsop: Henze, Mahler
Theresa Wey
Fantasia per orchestra
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Ingo Metzmacher: Cerha: Spiegel I-VII
Harald Hoffmann
Friedrich Cerhas Hauptwerk: "Spiegel"
Friedrich Cerha, Jahrgang 1926, begleitet das RSO Wien seit dessen Gründung 1969 als Komponist, lange auch als Dirigent. Höchste Zeit also, sich wieder einmal seinem orchestralen Hauptwerk zuzuwenden, den "Spiegeln I–VII", die Ligeti seinerzeit die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hatten und die Cerha mit dem RSO Wien 1972 in Graz uraufführte: sieben großorchestrale Klanggemälde, die zum Eindrücklichsten gehören, was die heimische Neue Musik zu bieten hat. Voller Bewunderung schrieb Cerhas Schüler, Georg Friedrich Haas: "Die Sprache dieser Musik war radikal neu, als das Werk komponiert wurde. Dieses neue Material ist aber nicht aus einem akademischen Wunsch entstanden, auf experimentellem Weg bis jetzt unerforschte Klangmaterialien zu erproben. Dieses Neue ist – wie alles Wesentliche in der Musikgeschichte – das Ergebnis eines ungebändigten Expressionismus." (Christoph Becher)
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Marin Alsop: Turnage: Blood on the Floor
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Adriane White
Wolfgang Muthspiel, Gitarre
Gerald Preinfalk, Saxophon
Manu Mayr, Bass
Lukas König, Schlagwerk
Ein Blutfleck auf hellen Dielen, kräftig verspritzt nach allen Seiten, in einem leeren, in kräftigem Orange getünchten Raum: Dieses Bild, 1986 gemalt von Francis Bacon, ist der Ausgangspunkt für eine jener Kompositionen, mit denen eine Handvoll britischer Musiker in den 90er-Jahren nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Mark-Anthony Turnage gehörte dazu, und sein "Blood on the Floor" war das Manifest dieser Jahre. 1993 bis 1996 komponiert, bringt das abendfüllende Werk ein Symphonieorchester mit einem Jazz-Quartett zusammen. Turnage verehrte Miles Davies und hatte Unterricht bei Gunther Schuller, jenem amerikanischen Komponisten, der bislang am deutlichsten Verfahren des Jazz in die zeitgenössische Musik übertragen hatte. "Third Stream" nannte man das damals, aber Turnage war schon einen Schritt weiter. Die Frage der verschiedenen Ströme stellt sich in seiner Musik nicht mehr, denn Jazzer und Orchestermusiker wachsen in "Blood on the Floor" zusammen.
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Marin Alsop, Kian Soltani: Varga, Schumann, Schostakowitsch
Juventino Mateo
Kian Soltani
Judit Varga: Around a Roundabout UA (Auftragswerk des RSO Wien)
Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
Robert Schumann war 1850 voller Zuversicht für sein "Concert (A moll) für Violoncello mit Begleitung des Orchesters": Er sollte sich täuschen: Die Uraufführung konnte Schumann nicht mehr erleben, und sein Tod in geistiger Umnachtung sollte dem Erfolg des Werks lange hinderlich sein. Dabei verwirklicht das Konzert mit fließenden Übergängen zwischen den Sätzen ein typisch romantisches Vorhaben und spannt einen großen Bogen vom melancholischen Beginn über den träumerischen Mittelsatz hinüber in ein temperamentvolles Finale. Schlägt Schumann darin nun intimere Töne an, verglichen mit dem offiziellen Tonfall der Schreckenstableaux von Schostakowitschs 7. Symphonie? Oder prallen nicht doch in beiden Werken das Private und das Öffentliche aufeinander? (Walter Weidringer, gekürzt)
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Marin Alsop: All Together – A Global Ode to Joy
Carnegie Hall
+++Aufgrund der aktuellen Situation kann das Konzert nicht stattfinden. Das Team des Wiener Konzerthauses ist bemüht, mit den Mitwirkenden die Möglichkeit eines Ersatztermins zu prüfen. Karteninhaber und -inhaberinnen werden schriftlich über die weitere Vorgehensweise informiert.+++
Mit dem RSO Wien präsentiert Marin Alsop Beethovens Neunte in der Stadt, für die das Werk geschrieben wurde. Das Sängerquartett ist international besetzt, Starschlagzeuger Martin Grubinger, der Komponist Tristan Schulze sowie die in Wien lebenden Künstler Salah Ammo und Peter Garbis mischen sich auf ihre Weise in Beethovens Musik ein. Die Wiener Singakademie wird verstärkt durch die Kinder von "Superar", einer Bildungsinitiative aus Wien Favoriten, die in den Monaten zuvor mit Marin Alsop und Musiker/innen des RSO Wien die Aufführung vorbereitet hat.
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Jakub Hrůša, Augustin Hadelich: Bartók, Suk
Rosalie O'Connor
Augustin Hadelich
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Das RSO-Abo im Wiener Konzerthaus