Eröffnungskonzert Carinthischer Sommer
für Blasorchester (Suite aus "Die Dreigroschenoper“)
Gefördert von der Verwertungsgesellschaft Rundfunk
Kompositionsauftrag von RSO Wien und Carinthischer Sommer
Textautor: H. C. Artmann
Sharon Kam |
Klarinette
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Georg Nigl |
Bariton
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Heinz Karl Gruber |
Dirigent
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Freund:in des RSO und Ö1 Club-Ermäßigung
Nancy Horowitz

Imaginäre Tangos
»Tango ist der Blues der Finnen«, meinte der weltbekannte finnische Regisseur Aki Kaurismäki einmal. Ausgerechnet im hohen Norden mit seinen langen, dunklen Winternächten ist der sinnliche, glutvolle Tanz aus Argentinien seit den 1930er-Jahren zu einer Art Volkstanz geworden. Der Carinthische Sommer 2025 eröffnet mit der Uraufführung von HK Grubers »FINTango«. Sein neues Klarinettenkonzert, das im Auftrag des Kärntner Sommerfestivals und des ORF RSO Wien entstand, ist, so HK Gruber, eine Suite von »imaginären Tangos« – eine Idee von Finnland und eine Hommage an das nordische Land und seine Menschen. Tangos durchziehen das gesamte Eröffnungskonzert, denn auch Kurt Weill schrieb fantastische Tangos, unter anderem in der »Dreigroschenmusik«.
Seit seiner Uraufführung 1978 mit dem Liverpool Philharmonic Orchestra unter Sir Simon Rattle ist HK Grubers »Frankenstein!!« sein signature piece, seine musikalische Visitenkarte. Mit ihm wurde der Wiener Komponist als Chansonnier und Composer/Conductor weltberühmt. Hunderte Male hat er die schwarzhumorigen Texte H. C. Artmanns rund um den Globus vorgetragen. Zum ersten Mal singt nun Georg Nigl den abgründig-verschmitzten Part des Pandämoniums. »Allerleirausch. Neue schöne Kinderreime« – der Titel des Bandes, dem die »Frankenstein!!«-Gedichte entnommen sind –
verspricht Harmloses. Aber Artmann selbst hat seine Reime als verschlüsselte politische Statements beschrieben. Nähere Erklärungen hat er typischerweise verweigert. Doch seine Verschwiegenheit ist beredt genug: »Die Monster des politischen Lebens haben stets versucht, ihre wahren Gesichter zu verbergen – und allzu oft ist es ihnen auch gelungen«, so HK Gruber.
Isabelle Gustorff